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Rezension "Moving Forward"

Die Gymnasiastin Kuko prescht gut gelaunt und fröhlich durch die Welt. Sie schreibt einen Blog über ihre Sicht der Dinge und die ganz normalen Sorgen und Nöte des Teenageralltags. Weder ihr Vater noch ihr Freundeskreis ahnen, wie es in ihrem Herzen auch aussieht, und welches ihr größtes Thema ist: Die Frage nach dem Sinn des Lebens. Denn einzig dem Kunststudenten Outa gewährt sie einen Blick hinter die heitere Fassade und lässt ihm gegenüber der Trauer um ihre beim großen Erdbeben verstorbenen Mutter freien Lauf. Nagamu Nanaji erzählt ebenso eindrucksvoll wie unterhaltsam vom Leben einer unabhängigen Heldin mit starkem Charakter, der es trotz aller Hindernisse gelingt, immer wieder nach vorn zu sehen und anderen dabei ein Vorbild zu sein.

 

Es ist schon einige Tage her, dass ich den ersten Band der "Moving Forward" Mangareihe gelesen habe und noch immer weiß ich nicht genau, wie ich ihn einschätzen soll. Auf die eine oder andere Weise hallt er nach, was an sich schon mal ein gutes Zeichen ist, aber reicht das aus?

 

Während ich Kukos Geschichte gelesen habe, habe ich mich nämlich vor allem verwirrt gefühlt. Verwirrt angesichts des Aufbaus, des Durcheinanders, der fehlender Struktur - die der Manga absichtlich oder unabsichtlich hat. Es fiel mir schwer, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen und der Handlung zu folgen, weil alles so chaotisch war. Durch die ersten Kapitel musste ich mich quälen, doch je weiter die Geschichte fortschritt, desto einfach wurde es.

 

Plottechnisch hat mir der Manga weniger gefallen, auch den Charakteren konnte ich nicht viel abgewinnen. Doch es gibt zwei Punkte, die mir nachhaltig gefallen haben und wegen derer ich die Reihe auch weiter verfolgen werde. Erstens wäre hier der Zeichenstil zu nennen, der mir sehr zusagt. Die Zeichnungen sind liebevoll und detailliert, weniger abgehackt, als ich es von einigen anderen Mangareihen kenne.

Das zweite Argument, der Reihe noch eine Chance zu geben, sind Kukos Gedanken, denn über das ganze Durcheinander hinweg konnte ich denen eine Menge abgewinnen. Sie waren tiefgründig, obwohl sie spontan wirkten. Ich glaube, dass Kuko als Charakter Potenzial hat und hoffe, dass sie sich in Band 2 weiter entfalten kann.

 

Für den Reihenauftakt von "Moving Forward" vergebe ich 3,5/5 Sternen. 

 

Ich danke dem Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar.

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