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Rezension "Das Hotel der Erinnerung" von Chelsea Bobulski

 

Als die 16-jährige Nell mit ihrem Vater in das Grand Winslow Hotel zieht, hofft sie die dunklen Jahre nach dem Tod ihrer Mutter endlich hinter sich lassen zu können. Das opulente Resort scheint der perfekte Ort für einen Neuanfang zu sein. Doch dann tauchen an den Wänden plötzlich mysteriöse Nachrichten auf. Und Nell wird von Albträumen geplagt, die schlimmer sind als je zuvor. Alles deutet auf eine Tragödie hin, die sich vor Jahrzehnten an diesem Ort ereignet hat. Kann Nell mit Hilfe des Hotelangestellten Alec verhindern, dass sich die schrecklichen Ereignisse wiederholen?

(Quelle: Carlsen.de)

 

 

"Das Hotel der Erinnerung" ist das perfekte Buch für eine dunkle, windige Herbstnacht. Die Geschichte ist spannend und wirft schon zu Anfang viele offene Fragen auf, die nur nach und nach beantwortet werden. Das Setting, ein geheimnisvolles Hotel, hat mir gut gefallen und trug zur allgemeinen Gruselstimmung bei.

 

Das Buch lässt sich durch den überaus angenehmen Schreibstil schnell lesen, war ein richtiger Pageturner. Ich hatte keine Probleme damit, in die Geschichte hineinzugleiten und alles um mich herum zu vergessen. War man erst mal drin hatte es eine rechte Sogwirkung. Es gab so viele Fragen, die man beantwortet wissen wollte.

 

Die geschickte Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart hat dafür gesorgt, dass nie Langeweile aufkam. Mit beiden Protagonistinnen habe ich gleichermaßen mitgefiebert, auch wenn meine Verbindung zu Nell (Gegenwart) anfangs tiefer war als die zu Lea. doch das hat sich schnell gelegt. Beide Geschichten sind geschickt konstruiert und das Lesen wird von der ständigen Frage begleitet, wie viel sie miteinander zu tun haben und ob eine Verbindung besteht.

 

Die ersten 2/3 von "Hotel der Erinnerung" haben mir dementsprechend sehr gut gefallen. Das Ende war - und hier ein mini Spoiler -  mir zu kitschig klebrig. Hier hat die Geschichte ein wenig an Authentizität eingebußt, um ein junges Publikum zufriedenzustellen, das sich wahrscheinlich ein Happy End wünscht. Ich hätte mit etwas weniger Zuckerguss auch gut leben können.

 

Alles in allem besticht "Hotel der Erinnerung" durch ein spannendes Setting, eine Grundspannung, die sich durch die ganze Geschichte zieht und das geschickte Verweben von dem, was war und dem, was noch sein wird. Für mich bekommt der Jugendthriller gute 4/5 Sternen.

 

Ich danke dem Carlsenverlag für das Rezensionsexemplar. HIER könnt ihr das Buch kaufen.